Die Geschichte der Goldhammer Mühle
Von der Papiermühle zur Goldbronzestaubmühle hat das Gelände eine lange und traditionsreiche Geschichte zu erzählen. Das Sandsteingebäude hat Weltkriegen getrotzt, viele unterschiedliche Nutzungen erlebt und lange Tage umweltfreundlichen Strom erzeugt. Hier ein kleiner Abriss der historischen Ereignisse.
Von der Papiermühle zur Goldbronzestaubmühle hat das Gelände eine lange und traditionsreiche Geschichte zu erzählen. Das Sandsteingebäude hat Weltkriegen getrotzt, viele unterschiedliche Nutzungen erlebt und lange Tage umweltfreundlichen Strom erzeugt. Hier ein kleiner Abriss der historischen Ereignisse.
Die Goldhammer Mühle im Frühling 1984
Die Mühle im Spätsommer 1946
1590 | Die „Papiermühle am oberen Veilhof“ wird beim Verkauf der Tullnau an Hermann Hahr verkauft, er macht daraus eine Pulvermühle. |
1770 | Die Pulvermühle wird vollständig zerstört, der Rat der „Papierer zu Tullau“ beschließt die Mühle als Schleifmühle wieder aufzubauen. |
19. Jahrhundert | Die Handelsfirma H. u. Chr. Reich Nürnberg gelangt in den Besitz des Sandsteinbaus inkl. Wasserkraftwerk. Das gesamte Anwesen wird zum Industriegebiet ausgebaut. |
1866 | Die Ehepaare Bachofen und Keller erwerben das Areal. Kurz darauf übernimmt Familie Keller alle Anteile und beginnt mit dem Bau eines Wohn- und Wirtschaftsgebäudes. |
1869 | Die Bäckerei der Familie Keller geht Konkurs. Die Firma Mayer-Kuhn erhält bei der Versteigerung des Zuschlag. |
1880 | Der Fabrikant Christian Reich erwirbt das Anwesen für und erhält die die Erlaubnis zur Errichtung eines Hammer- und Brokatstampfwerkes. |
1885 | Die Firma J.G. Keck, Mühlenbau und Maschinenfabrik, Nürnberg erhält den Auftrag zur Umstellung der Mühle von Wasserrädern auf eine Wasserturbine. |
Drehstrom-Generator mit Erregermaschine
Genehmigung zur Umstellung von Wasserrädern auf eine Turbine
Bauplan der neuen Turbinenanlage
1921-1924 | Einbau einer Francis-Schachtturbine durch die Fa. Haag, Turbinenfabrik, Nürnberg. Die Turbine betreibt einen Drehstromgenerator mit Erregermaschine. Der Generator konnte synchron auf das öffentliche Stromnetz aufgeschaltet werden. |
1923 | Die Inflation nach dem 1. Weltkrieg zwingt die Eigentümer der Goldhammermühle, die Fa. Reich, in die Liquidation. Betrieb und Fabrikation werden eingestellt. |
1938 | Die Umstellung des Betriebes von Goldbronzestaub auf Aluminiumbronzestaub scheitert, weil die Stadt Nürnberg die Genehmigung zur Herstellung des hochexplosiven Stoffs in Stadtnähe verbietet. |
1938 | Die Firma Konrad Kamm Straßenbau Nürnberg wird Eigentümer des gesamten Areals Flußstr. 25 mit dem historischen Mühlengebäude (Sandstein), das sich in desolatem Zustand befindet. |
1939 | Ausbruch des 2.Weltkrieges – im Laufe des Krieges werden alle Gebäude bis auf die Grundmauern zerstört. |
Das Oberwasser im
Sommer 1944
Historische Funktions- zeichnung der Mühle
Das Oberwasser im
Sommer 1944
1945 | Die Wasserkraftanlage kann durch Einbau einer Kupplung repariert und wieder in Betrieb genommen werden. |
1946 ab 1946 | Wiederaufbau des ehemaligen Mühlengebäudes. Die Firmen AEG und Voith mieten die Räumlichkeiten bis in die 80er Jahre. Das kleine elektrische Kraftwerk bietet anfangs entscheidende Standortvorteile, da eine ganztägige Produktion ohne Stromsperren möglich ist. Entwicklung des Bauhofs mit entsprechenden Werkstätten, sowie Installation einer Asphaltmischanlage durch die Firma Straßenbau Kamm. |
Wasserkraftanlage der Goldhammer Mühle 1964
Die Wasserturbine
im Januar 1965
Das Turbinenhaus 1964
1965 | Die Wasserkraftanlage wird wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt. |
1965 | Aufgabe des Wasserrechts und Stilllegung der Wasserkraft, da zentrale Großkraftwerke wirtschaftlicher arbeiten können. |
1974 | Verlegung der Pegnitz aufgrund des Ausbaus des Wöhrder Sees und der Umwandlung des Ufers in ein Naherholungsgebiet |
1994 | Abbruch der gesamten alten Bausubstanz - Neubau "Am Goldhammer", bestehend aus 1.) einer Wohnanlage mit anspruchsvollen Eigentumswohnungen von der Wohnbau Treuhand GmbH (WBT) 2.) einem Geschäftshaus mit modernen Büro- und Ladenflächen, errichtet durch die Firma Kamm-Kleeberg G.d.b.R. |